Stefan und ich hatten das verlängerte Vatertagswochenende frei, das
Wetter war top, also nix wie auf nach Cortina.
Aufgrund des vielen Neuschnees von vor vier Wochen
konzentrierte sich alles auf die Südseiten.
Die Anreise gestaltete sich allerdings nicht ganz reibungslos:
Unwissenderweise gerieten wir in eine Bergetappe des
Giro d´Italia...dann ging erst mal für zwei Stunden
nichts mehr....naja, dann haben wir den Zirkus auch mal gesehen....
Spät abends schafften wir es noch zum "Putti Institut", dem
Ausgangspunkt zur Fiameskante.
Und nach einer Dose Ravioli ging´s ab in die Heia.
Die "Jori" ist sogar eine "Pause" Tour und gilt als eine
der leichteren.
Landschaft und Linie bestechen trotzdem.
Nach einer kurzen Nacht stiegen wir "nach Gefühl" Richtung Wand
auf und trafen auf den Wanderweg 202, der uns am Fuße der
Pompagnon Kette nach links zur Kante führte.
Der Einstiegsplatz lies sich dank der Beschreibungen und Bilder
auch rasch finden...nur ab da irrten wir mehrmals hin und
her und konnten den eigentlichen Start nicht so recht lokalisieren.
Als wir wieder mal auf der linken Seite suchten, entdeckte ich
doch glatt einen eingeritzten Pfeil, der auf einen Fels/Latschen -
Kamin deutete.
Ohne große Erwartungen stiegen wir hoch und fanden einen
einzementierten Haken....Glück gehabt...
Vom Gipfel hielten wir uns rechts Richtung Forcella Pompagnon
und trafen dort wieder auf die Nummer 202.
Am Parkplatz wurde erstamal "gechillt", bevor es weiter zum
Falzaregopass ging.
Anderntags starteten wir vom Restaurant "Strobel" zur Dibona
Route.
Nach einem super kurzen Zustieg und sofortiger Einstiegsortung
legten wir los.
Nachdem es eine Südost Wand ist, mussten wir nicht allzu lange
auf wärmende Sonnenstrahlen warten.
Die Nacht war mit 2 Grad doch eher frisch.
Die furchteinflößende Beschreibung des Topoguide Führers
bereitete mir als eher ängstlichem Kletterer ganz schön
Bauchweh...
In meiner Fantasie malte ich mir die gruseligsten Szenarien
aus...
Je höher wir aber kamen, desto eher gewann wieder die
Zuversicht die Oberhand.
Auch sind inzwischen alle Standplätze, auch die oberen,
solide eingebohrt.
Dazwischen muss man aber schon noch etliche Meter von
Rostgurken wegsteigen.
Die folgende Schlüsselseillänge (1934ger Wandl)
fiel an mich...und die kam mir eher sehr leicht vor.
Bleibt die Frage, ob des 7 - ist.
Zur Absicherung gibt´s einige Normalhaken.
Vom Gipfel ging es geradewegs zum Strobel.
Ein Apfelkuchen und doppelter Espresso mussten her...
Danach machten wir uns auf zum Sellajoch.
Am letzten Tag kletterten wir noch die Rampenführe am Ciavaces.
Eine lockere Genusstour mit gebohrten Ständen.
Nach 10 Seillängen kommt man zum Gamsband, welches als Abstieg
dient.
Währenddessen beäugten wir den oberen Teil der "Micheluzzi"
und genossen die Blicke zum Pordoi...
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Mama (Samstag, 03 Juni 2017 20:49)
Wir gratulieren Euch zu diesen tollen Klettertouren.
Eine gewisse Angst ist gut, ohne dass sie lähmt, vorsichtig zu handeln.
Ich bin jedenfalls froh, dass Ihr wieder gut zurück seid. Der Anfang ist gemacht,
Kletterherz was willst du noch mehr!
Mama