Tour fand am 04.09.2019 statt.
Zum Glück ging sich im Urlaub noch eine richtig gute
Tour aus.
Im Engadin blühen schon die Herbstzeitlosen, also nix wie hin!
So starten Stefan und ich am Dienstag mittag zur
Sasc Furä.
Der neue Zustieg ist endlos lang (angegeben mit 5,3/4 Std.
gebraucht haben wir 4) und auch oft nicht sonderlich
schön zu gehen...gibt sich mit mehr Begehern
wahrscheinlich.
Das Bondasca Tal bleibt bis auf weiteres gesperrt.
Auf der Hütte gibt´s noch Platz und pünktlich zum Essen
sind wir da.
Eigentlich soll es es morgen die Cassin werden,
aber mir ist von dem Hüttenzustieg in der prallen
Sonne noch ganz schwummrig (Verdacht auf
Hitzschlag!) so entscheiden wir uns für die Kante
und geniessen das Menü.
Das braucht man wohl inzwischen für seine Insta Story.
Am Mittwoch gibt´s Frühstück um halb fünf und danach
ist großer Aufbruch.
Einige Partien sind natürlich schon früher gestartet...so kommt
man sich nicht ganz so in die Quere.
Die Kühle des Morgens und der Kaffee machten mich
wieder frisch, sodass wir um fünf Richtung Kante
starten.
Was wir etwas unterschätzt haben, ist der Weg zum Einstieg.
Von der Hütte bis zum Beginn der Kletterei brauchten wir
drei Stunden.
Auf der Kante sind heute vier Seilschaften unterwegs. Die
Russen sind aber schon auf und davon. Mit einer Dreierseilschaft
(netter Bergführer vom Arlberg mit zwei Gästen) und einem
britischen Pärchen sind wir dann immer in etwa gleich auf.
In der Cassin sind ca. 10 Seilschaften am werkeln....
von der Kante hat man immer wieder atemberaubende
Blicke in die Nord Ost Wand....wir kommen wieder
nächstes Jahr!!
Die Absicherung ist gut, gebohrte Stände und sogar hin
und wieder an schweren Stellen gebohrte Zwischenhaken.
Die Kante hat bis zum Gipfel sicher so 30 Seillängen.
Nach oben hin wird´s auch immer steiler, da versenkten wir
auch ein paar Cams bis Größe 2.
So geht es ohne zu trödeln Seillänge für Seillänge dahin.
Hektik kommt erst bei der Einmündung der Cassin auf....
wer seilt ab, wer will zum Gipfel...die schnellsten aus der Cassin
waren in sechs Stunden durch und sind schon am
Abseilen.
Nach ein zwei Längen hat sich das ganze dann auch wieder
beruhigt.
Wir wollen auf jeden Fall auf den Gipfel, auch wenn das bedeutet,
dass wir nach Süden absteigen müssen.
Auf ein Biwak wegen verklemmter Seile haben wir keine
Lust.
Für die Abseilerei sollte man schon vier Stunden einplanen.
So treten wir zusammen mit einigen Seilschaften den
Weg zur Gianetti an.
Dort seilt man circa sechs mal ab (eher am Doppelseil)
Ganz gut zu finden...und treffen alle pünktlich zum
Abendessen ein.
Übrigens top Verpflegung und Bier gibt´s auch.
Noch am Abend werden alle weiteren Abstiegsoptionen
durchgegangen...und weil das Wetter ab Donnerstag
Mittag schlecht werden soll, wollen alle nach San Martino
(Ausgangspunkt für´s Val di Mello).
Von dort dann mit den Öffis zurück nach Bondo.
Leider verpassen wir den Bus um fünf Minuten...Mist...
kurze Ratlosigkeit...was nun?
Nach einiger Zeit treffen auch die Briten ein und alle
sind einverstanden ein Taxi zu rufen.
Danke Christoph für´s organisieren!
ACHTUNG: der Preis ist aktuell 300.- €!!!
Aber geteilt durch sieben dann doch nicht schlimm.
Um zwei sind wir dann wieder in Bondo und lassen die
Tour bei einsetzendem Regen ausklingen...schee war´s.
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Erika (Freitag, 13 September 2019 15:38)
"Da muaß i hi!" Nachdem du ein Bild von der Badilekante gesehen hattest, kam dieser Ausspruch.
Die Bilder sind sehr eindrucksvoll, man wird direkt ehrfürchtig. Ich gratuliere dir und deinem Freund
zu dieser unvergesslichen Tour.