Die Tour wollte ich schon länger machen. Heuer hatte ich sie mit
dem Charly geplant. Wir wollten damals beim Biwakblock
die Nacht verbringen...doch leider spielte Charlies Knie nicht
mit...und später hatte ich keinen Urlaub mehr....Also machten
es der Dirk und ich wie immer als "Tagestour" von zu Hause aus...
Es war auch eine richtige Tagestour, weil wir genau um sechs Uhr
Morgen des anderen Tages wieder zu Hause waren....zwei Stunden
schlafen und ab in die Arbeit...
Die ganze Tour steht und fällt mit den Verhältnissen am Bergschrund
der Eiskapelle und als nicht Berchtesgadener ist hier immer mit
Überraschungen zu rechnen. Ich hatte mir schon als Plan B überlegt,
falls wir nicht rüber kommen sollten: schnell mit dem Schiff zurück
und am Hohen Göll was klettern...
aber das macht gerade den Reiz aus...
Den unteren Teil des Eisfeldes konnte man gut ohne Steigeisen
gehen, doch dann wurde es steiler und glatter...an irgendwelche
Sprünge ans andere "Ufer" war nicht zu denken und unter uns
krachte es schon ordentlich...also etwas von der Kante zurück,
Steigeisen und Pickel raus und die verschiedenen Möglichkeiten
abgesucht.
Zu unserem Glück fanden wir einen Art Eiskamin durch den man sich
ganz gut durchzwängen konnte, das Gelände vis a vis schaute auch
super aus...also hätt ma des...
Es war auch auf keinen Fall so wie im Topo steht: "extrem anspruchvolles
Einstiegsgelände", sondern "ganz normal"...
Den Weiterweg ins Schöllhornkar findet man mit etwas Suchen
und Überlegen ganz gut...wir hatten auch einen Höhenmesser
für die eigentliche Querung ins Kar auf 1250 Hm dabei.
Von der Eiskapelle bis Einstieg brauchten wir knapp 3 Stunden.
Wasser am Bachlauf vorhanden (reichlich).
Die Kletterei ist total schön und zum Sichern findet sich
meistens auch etwas gutes (selbst gelegt oder Rostis...)
"Vorsteiger Sturz endet tödlich"...würde ich nicht sagen...
Am schwersten fand ich die Seillänge nach dem Höhlenüberhang.
Da muss man anhaltend steil klettern. Tipp: Immer gerade
aufwärts, rechts und links Verhauerhaken...die Länge ist gut
mit Normalhaken abgesichert.
Das 1. Band ist dann einfach traumhaft...dieses Ambiente ist einmalig!
Die Unterbrechungsstelle ist auch gleich erledigt.
Schnell ein Halbseil raus und an Hakl und einem Bolt gut gesichert
auf das nächste Band.
Man erreicht den Berchtesgadener Weg bei 2000 Hm.
Jetzt darf man sich noch 700 Meter hochkämpfen...
Zum Glück kennen wir beide den Berchtesgadener Weg und finden
auch im Nebelreißen zum Biwak....jetzt hält uns nichts mehr auf...
ausser die eigenen Haxen, die fast schlapp machen.
Tolle Stimmung Richtung Gipfel.
Der lange Abstieg beginnt....bis zum Königsee übers Watzmannhaus
kannst schon mal sechs Stunden einplanen...huift ja nix...
Bei der Unterstandshütte am Hocheck werden wir Gott sei Dank
von einem jungen Pärchen mit Wasser und Gummibärchen
aufgepäppelt. Vielen Dank dafür. Dann geht´s obi und heim....
Fazit:
super Tour!!!
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Geri (Mittwoch, 15 Juni 2022 22:02)
Sauber. Cooler Bericht.
Hannes (Donnerstag, 16 Juni 2022 18:29)
Hi Geri,
ja vielen Dank!