...zwingend zu kletternde Passagen über nicht soliden NH
vorhanden...zugegeben, das steht in der Beschreibung zur
"Geraden Südwand"...trifft aber hier auch auf jeden Fall zu!
Das neue Pausejahr gleich zünftig mit diesem Kracher gestartet!!
Das viele Sportklettern macht hart den Arm aber weich das Hirn...
So manche der wenigen Rostgurken ist in einem erbärmlichen
Zustand...nicht auszudenken, was passiert, wenn man einen
Abgang in diese fabriziert...z. B. in der letzten Sechserlänge...
naja...wenigstens gibt´s am Stand je einen Klebehaken...
Trotz früh im Jahr sind schon tolle Verhältnisse und alles
ist recht trocken...Schneefelder hat´s auch keine mehr...so
starten Dirk und ich das Abenteuer.
Mit einem mulmigen Gefühl und unsicheren Bewegungen
kletter ich mal die erste Länge bis zum Bohrhaken.
Zum Glück kann man ganz gut Cams legen (mittlere
Größen)
Dirk im Nachstieg in der ersten Länge. Diese ist sogar relativ
trocken.
Dirk packt den Quergang an...Tendenz ist eher leicht
fallend...in der Untergriffschuppe findet ein solider
0,5 Cam seinen Platz...
Ich ebenda...ganz locker bleiben..
Eigentlich sollte ich die Schlüssellänge anpacken, habe aber
mal wieder die Hosen voll...und jammer solange rum, bis
sich zum Glück der Dirk erbarmt und einsteigt...
wir gehen es technisch links rum...ist aber gar nicht
so leicht und super anstrengend...sollte ein Haken fehlen,
wird´s echt wild...
Als nächstes steht die 6+ nach rechts auf dem Programm.
Ich reiß mich zamm und zitter mich zum Stand in der
Höhle...schließlich will ich dem Dirk nicht den kompletten
Vorstieg aufbürden...
Die nächsten vier Längen einschließlich der 60 Meter
Verschneidung meistert Dirk souverän...ist aber von
der Hakenqualität nicht sonderlich begeistert...
In der zweiten Länge der Verschneidung...einfach der Hammer
über "Wolken von Luft" (Goedeke).
Die letzte schwere Seillänge nach rechts lässt sich mobil
nicht gut ergänzen...man muss auf das vertrauen, was
steckt...und das sind fünf "Rostis"...
Ausstieg aus dem schweren Wandteil...juhu...jetzt schaffen wir
den Rest auch noch.
In der letzten Fünferlänge...gleich sind wir oben...
leider können wir nicht lange bleiben...gegenüber
donnert´s schon...jetzt aber schnell runter...
der Abstieg verläuft problemlos und erst als wir
unten sind, fängt es zu Tröpfeln an.
Aber zum Glück nicht lange und das Gegrummel
zieht nach einiger Zeit auch wieder ab.
Glück gehabt.
Fazit: schon sehr alpin...sicherer Vorsteiger nötig!
Material: 14 Exen, Cams 0,3 - 4 grün und rot doppelt
In so mancher Länge haben wir fast alles
"verbraten"
Den ganzen Tag war weit und breit keine Menschenseele
zu sehen.
Im oberen Teil hat es Handyempfang.
Auf an guadn Sommer!
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Andreas Richter (Montag, 23 Mai 2022 15:16)
Hoy es Zwoa,
liest sich gut, gratuliere zur ersten Pause Tour in diesem Jahr!
Ihr hattet anscheinend genügend Material zur Selbstsicherung dabei.
Dabei fällt mir ein Spruch ein vom Grasegger Sepp im Oberreintal: "Fehlendes Material wird ersetzt durch Härte!"
Hannes (Montag, 23 Mai 2022 15:59)
Hey Andi!!!!
ja mei, da oide Grasegger....hat er des in de Lalis im Gwitta a no gmoant???
Erika (Donnerstag, 26 Mai 2022 08:33)
Ich war schon gespannt auf deinen Eintrag. Das fängt ja gleich wieder sehr extrem an in diesem Bergsommer. Herzlichen Glückwunsch zu dieser wohl sehr fordernden Tour. Dank Dirk ist es euch
ja gut gelungen. Nach dem Motto "Pause" weiter so wünsche ich euch einen guten, unfallfreien Klettersommer, es muß ja nicht immer gleich so extrem sein.
Erika