Vier Mal Pause im wilden Osten


Das kennen wir doch irgendwoher....Torstein und Windleger bei Idealwetter
Das kennen wir doch irgendwoher....Torstein und Windleger bei Idealwetter

Dirk und ich wollten eigentlich eine Woche nach Chamonix fahren,

aber genau zu der Zeit kam die große Hitzewelle mit teilweise

9 Grad plus auf dem Mont Blanc Gipfel...das war uns dann

doch zu heiss...und wir starten eine Ost Rock Tour....

es gingen sich in einer Woche vier Pause Touren aus....das ist

für uns eine beachtliche Leistung. Vor allem, weil wir uns

nach jeder Tour einen Tag Pause gönnten....die vielen Höhenmeter..

woaßt scho...

Das Wetter blieb zum Glück stabil...so konnten wir auch noch

den Hochschwab bereisen.

Bischofsmütze "Direkte Nordwand"

Los ging es am Dachstein, wo wir die noch vom Däumling bekannte Mautstraße zur Oberhofalm nahmen.

Anderntags gings bei recht frischen Temperaturen auf die Bischofsmütze via Mützenschlucht...wobei wir vor lauter

schnell schnell erstmal die erste Länge des Jahnwegs ungesichert hochrannten...

Der Einstieg zur Mütze ist aber weiter links bei einer Schuppe mit zwei Bohrhaken.

In der weiteren Tour hatten wir aber dann keine Orientierungs Probleme. Die Abseilpiste ist gut eingerichtet und verläuft relativ gerade...

aber warum mal wieder Baumarktketten und Karabiner?

Einmal verfing sich das Restseil am Knoten des Seilendes unterhalb des Standplatzes in einem Spalt...ich musste weiter runterseilen, den

Knoten lösen und mit 10 Klimmzügen am Seil wieder zum Stand rauf...da wird´s einem warm.

Insgesamt erscheint uns der Gipfelanstieg und die Abseilerei als nicht optimal und recht aufwendig.

Der "normale" (alte) Zustieg dagegen kommt uns sinnvoller und schneller vor.

Die Tour selbst ist trotz der sanften Sanierung echt wild geblieben...manchmal kommt der einzige Zwischenbohrhaken kurz vorm

nächsten Stand nach 20-25 Metern Abenteuerkletterei garniert mit nassen Stellen. Steil ist es sowieso...die trockene Umgehungsvariante

haben wir technisch gemacht, den Rest frei.

Fazit: nass und hart...

Rosskuppe "Nordwestkante"       

Zur Erholung ging es kurz darauf weiter ins Xeis (is nice!).

Die Rosskuppenkante ist echt eine tolle Genusstour...allerdings mit Zu -und Abstieg ganz schön lang!

Zeitgleich mit uns startet eine Dreierseilschaft und wir überlassen ihnen den Vortritt, weil der Seilerste die Tour kannte.

Allerdings fand er den Standhaken eins und zwei nicht und es dauert alles ein wenig...weshalb ich auf gut Glück vom ersten

Standhaken nach leicht links zu einer Verschneidung raufkletter und auf einmal vor dem Standring stehe...diese Aktion

sicherte uns nun etwas Vorsprung und der Rest ergab sich ganz gut...die Orientierung ist an sich ned so wild.

Eine Seilschaft war noch im "Schindluder" und eine in der Dachl Nordwand.

Wie wir später bei ein paar Bieren auf der Haindlkarhütte erfuhren ist die "Diagonale" wohl wieder gut eingenagelt und angeblich

nicht zum Fürchten...also: see you next time!!

Stangenwand "Südost Pfeiler" (Medusa)

Danach ging es noch weiter nach Osten zum Hochschwab.

Ein Gebiet das Oberbayern wohl nur selten besuchen und eher ein bisschen belächeln...nach dem Motto: die zwei kurzen Touren da sind

leicht erledigt...das sollte man lieber nicht tun....schließlich bekommt man es mit der schrecklichen Medusa zu tun....

Man fragt sich schon, warum der Raimund Schinko 1938 hier eingestiegen ist...einfach vogelwild!

Außerdem ist auch hier der Zustieg einsam und lang (vor allem wenn man sich verhaut...ähem...)

Allzu viele Bohrhaken hat es auch nicht...mir ist das zu krass,

aber zum Glück übernimmt der Dirk den Vorstieg.

Am unangenehmsten ist gleich die zweite Länge, der Spaltriss.

Es ist fast schon ein Offwidth...der Kaiser lässt grüßen...

Wir entschieden uns nach der Tour für´s Abseilen...es klappte auch recht gut...bis auf den letzten Stand...ich habe ihn nämlich nach

40 Metern frei in der Luft hängend zuerst nicht gefunden und will schon einen mobilen Stand bauen.

Ich lege einen einser Cam und ziehe mich so näher zur Wand und plötzlich sehe ich genau links neben mir total unscheinbar zwei

Bohrhaken...puh...Tipp: sie sind ungefähr 1 Meter links einer großen Wasserrille und schlecht zu sehen.

So nachdem alles geschafft war gingen wir beim Gasthof Bodenbauer fein zum Essen...und stießen mit ein paar Bierchen an.

Am nächsten Tag plantschen wir im Quellgebiet in einer der zahlreichen Gumpen.

Beides ist sehr zu Empfehlen!!

Während der Tour ging mir ein Lied immer im Kopf rum....von einer Band die ich als junger Mann immer gehört habe 

(hä, wann war des?)

Deshalb gibt es hier den Soundtrack zur Tour:

 

https://www.youtube.com/watch?v=xMRl8EvM3y8

 

Schartenspitze "Direkte Westkante" (Rockin in Wien)

Wieder ging es ein Stück weiter...fast bis auf Wien...wieder eine Schinko Tour...wie wir von Einheimischen erfuhren, ist der Raimund Schinko leider im zweiten Weltkrieg gefallen.

Dieses mal ein bisschen kürzerer Zustieg und mehr Bohrhaken...die richtige Abschlußtour.

Die Kletterei ist nicht leicht aber total schön und athletisch.

Gerade die obere 6+ Länge ist ganz schön anhaltend und abwechslungsreich...vom Plattenschleicher bis Überhanggeblocke alles dabei!

Zufrieden und platt treten wir bald darauf die Heimreise an.

Auch zu dieser Tour gibt´s die richtige Musik...mit Wiener Schmäh, versteht sich:

 

https://www.youtube.com/watch?v=8bFcF2ucn4g

 

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